Frauenarztpraxis

Dr. Mark Boockmann
Dr. Claudia Gierer

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Dr. Mark Boockmann
Dr. Claudia Gierer

Cytomegalie Immunität

Was ist das
Eine CMV-Infektion wird durch Viren der Herpesgruppe verursacht. Nach der ersten Infektion bleibt das Virus herpestypisch lebenslang im Körper. Infektionen verlaufen weitestgehend unbemerkt und zeigen sich nur bei geschwächtem Immunsystem, beispielsweise in Form von grippeähnlichen Symptomen.

Da es sich bei der CMV-Infektion um die am häufigsten auf den Fötus übertragene Infektion handelt (etwa 1 % der Neugeborenen sind infiziert), sollten zu Beginn der Schwangerschaft entsprechende Tests durchgeführt werden. Vor allem Frauen, die bis zur Schwangerschaft keine CMV-Infektion durchgemacht haben, tragen das Risiko der Ansteckung. Diese Frauen sollten vor allem im zweiten Schwangerschaftsdrittel (ca. 30. Woche) den Test auf CMV-Antikörper wiederholen.

Ansteckung
CMV-Infektionen sind hochansteckend und werden durch Körperflüssigkeiten übertragen. Diese sogenannte Tröpfcheninfektion kann beispielsweise über Speichel, Tränen, Sperma, Vaginalsekret oder auch Urin erfolgen. Erstinfektionen bei Schwangeren können auf den Fötus übertragen werden. Hauptinfektionsquelle für Neugeborene ist das Stillen. Auffälligerweise findet sich das Virus häufig im Urin und Speichel von Kleinkindern. Da die Infektion bei ihnen aber im Allgemeinen unbemerkt verläuft, stellen sie eine besondere Gefahrenquelle gerade für Mütter, Betreuerinnen oder Schwangere dar.

Diagnose
Durch Blutabnahme können zwei Arten von Antikörpern bestimmt werden: über den IgM kann eine frische Infektion nachgewiesen werden. Dieser Wert wird später wieder negativ.

Der IgG weist eine Infektion des Immunsystems nach, die bereits weiter zurückliegen kann, mindestens aber 4 Wochen. Liegt eine Infektion mit dem Cytomegalovirus vor, bleibt dieser Wert ein Leben lang positiv.

Der Test zur CMV-Bestimmung ist bisher nicht Teil der Mutterschaftsvorsorge und wird daher im Allgemeinen nicht von der Krankenversicherung übernommen.

Behandlung
Bereits seit 2005 durchgeführte Studien belegen einen positiven Einsatz von CMV-Hyperimmunglobin. Diese speziellen Antikörper bekämpfen das Virus und verhindern die Ausbreitung im Körper. Durch eine Hyperimmunglobin-Therapie während der Schwangerschaft kann über die Plazenta auch das Ungeborene erreicht und so eine Übertragung oder ernsthafte Erkrankung des Fötus vermieden werden.

Vorsorge
Schwangere oder Frauen ohne Antikörper (nicht infizierte Frauen) sollten sich durch besonders strenge Einhaltung von Hygienemassnahmen schützen.